Koch mit Handy

Künstliche Intelligenz in der Profiküche – TEIL 2

Die Einsatzmöglichkeiten von KI in Großküche, Cateringunternehmen oder Restaurant sind so spannend wie vielfältig. In zweiten Teil unseres zweiteiligen Blogs geben wir weitere Beispiele für den Einsatz der KI und ziehen thematisch ein Fazit.

Wartung und Instandhaltung

Ausfälle beim Equipment sind nicht nur ärgerlich, sondern ein ernstzunehmender wirtschaftlicher Faktor. Die Herausforderungen sind groß: Zum einen werden die Geräte in Zukunft immer komplexer, und zugleich wird wohl zunehmend Fachpersonal fehlen, um diese zu warten oder zu reparieren. KI kann hier zu einer entscheidenden Unterstützung werden. Sie hat das Potenzial, drohende Ausfälle zu prognostizieren und zum Beispiel bei Bedarf die Bestellung von Verschleißteilen in Auftrag zu geben. Schnelle und effiziente Lösungsvorschläge zur Problembehebung vor Ort gehören in Zukunft sicher auch zum Standard-Repertoire der KI in der Profiküche.

Monteur in der Küche mit Tablet

Personalplanung und Personalschulung

Die Mitarbeitenden ausreichend zu schulen und effektiv einzusetzen, ist die hohe Kunst in einer vom Personal- und Fachkräftemangel gebeutelten Branche. Tools wie planerio, Zira oder qPlaner helfen, Personaldaten präzise zu verfolgen, Dienstpläne – auch unter Mitwirkung der Mitarbeitenden selbst – in Sekunden effektiver zu gestalten, mit dem Team zu kommunizieren oder sogar Benchmarks in Sachen Produktivität zu erstellen. So wird nicht nur administrativer Aufwand an die KI ausgelagert, sondern ebenso Faktoren wie Kosteneffizienz, Bedarfsoptimierung oder Arbeitszeitflexibilisierung Rechnung getragen.


Auch um Mitarbeitende zu schulen, kann KI zum Einsatz kommen. Sie hilft, den Onboarding-Prozess zu personalisieren sowie zu beschleunigen und vermittelt im Arbeitsverhältnis Kenntnisse, die im entsprechenden Bereich gebraucht werden. Cody arbeitet zum Beispiel mit einem intelligenten KI-Assistenten, der in seiner Handhabung ChatGPT ähnelt. Er kann speziell auf das eigene Unternehmen trainiert werden. Mit Zaavy lassen sich unter anderem Pre- wie Onboardingprozesse entwerfen oder interne Trainings bauen und verwalten.

Personalisiertes Gästeerlebnis

Die Anspruchshaltung der Konsumentinnen und Konsumenten steigt. Wer personalisierte Shoppingerlebnisse gewohnt ist, wird dasselbe auch im Bereich der Gastronomie erwarten. Das Speisenangebot perfekt auf die Gäste anzupassen, gewinnt in Zukunft immer mehr an Bedeutung. Längst gibt es Online-Bestellsysteme wie UEAT, das auf KI-gestützten Empfehlungen basiert und personalisierte Bestellungen erstellt. Beim vollautomatisierten Restaurant CaliExpress aus Kalifornien bereiten Roboter Burger und Pommes zu. Wiederkehrenden Gästen werden dank KI und Gesichtserkennung die Wünsche im wahrsten Sinne des Wortes von den Augen abgelesen. Die Rezensionen beantworten im Anschluss Tools wie Mara.ai.

Roboterarm mit Burger

Marketing

Die Möglichkeiten, künstliche Intelligenz im Marketing der Profiküche einzusetzen, sind nahezu grenzenlos. Social-Media-Verantwortliche können sich nicht nur Inspiration bei ChatGPT holen, sondern gleich das ganze Posting schreiben lassen. Website-, Flyer- oder Broschürentexte sind schnell erstellt. Wer Food-Bilder in Sekundenschnelle generieren möchte, kann sich von Midjourney unterstützen lassen, die dazu passende Menübeschreibung übernimmt wiederum ChatGPT.

Marktforschung und Produktentwicklung

Der Hunger nach Neuem wird in der Profiküchen-Branche nie gestillt werden. Umso wichtiger ist es, am Ball zu bleiben, Marktforschung zu betreiben und darauf basierend Produkte zu entwickeln, die die Zielgruppe ansprechen. Das Tool Tastewise aus Israel nutzt zum Beispiel maschinelles Lernen für die Ermittlung von Trends in der Foodservice-Branche – auf der Basis von Milliarden Daten unter anderem aus Speisekarten, Bewertungen, Rezepten und sozialen Medien. Solche Anwendungen liefern Einblicke in aktuell beliebte Zutaten, Ernährungsgewohnheiten oder bevorzugte Kochtechniken. Wer dann noch Inspiration für die Erstellung konkreter Gerichte benötigt, nutzt KI wie ChatGPT, um das Menü unter gewissen Gesichtspunkten zu planen oder neue Rezepte auszuprobieren – zum Beispiel unter der Vorgabe, ausschließlich saisonale Zutaten zu nutzen.

Frau vor einer Glaswand mit Stichworten zum Thema Speisen

Fazit

Künstliche Intelligenz hat sich zu einer treibenden Kraft in der Profiküche entwickelt. Sie spart effektiv wertvolle Ressourcen und entlastet Mitarbeitende, die an anderer Stelle effektiver eingesetzt werden können. Darüber hinaus personalisiert sie das Gästeerlebnis auf einzigartige Weise. In der Mitarbeiterplanung und -schulung bieten KI-Tools effiziente Lösungen an, die die Produktivität steigern. Zudem spielt KI eine entscheidende Rolle im personalisierten Marketing und in der Marktforschung, um die Angebote der Profiküche kontinuierlich zu verbessern und anzupassen.


Das Fazit ist klar: Wer künstliche Intelligenz in seinem Bereich smart einsetzt, verschafft sich im Branchenwettbewerb einen unschlagbaren Vorteil.

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