Gastronorm-Behälter sind echte Multitalente. Sie passen in heiße Theken und Kühlhausregale, Öfen, Bain-Maries und Lagergestelle, Geräte wie Heißluftdämpfer und vieles mehr. Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass die eingesetzte Variante auch zum jeweiligen Einsatzzweck passt. Nachdem wir uns in Folge 1 der Blogserie mit Geschichte und Größenangebot der GN-Behälter beschäftigt haben, soll es diesmal daher um die richtige Wahl von Material und Ausstattung gehen.
Die Materialien für GN-Behälter im Vergleich
In der Regel werden die praktischen Küchenhelfer aus Edelstahl oder Kunststoff hergestellt. Welchem Material der Vorzug zu geben ist, hängt etwa von der Art der zu lagernden oder transportierenden Lebensmittel, der benötigten Temperaturbeständigkeit oder auch den Gewichtsanforderungen ab.
GN-Behälter aus Edelstahl
Edelstahl-Behälter sind besonders robust und langlebig, ihre höheren Anschaffungskosten zahlen sich daher über die Zeit aus. Durch ihre wertige Optik eigenen sie auch bestens für den Einsatz außerhalb der Küche, etwa bei der Speisenpräsentation.
Weitere Vorzüge:
- Edelstahl leitet Wärme besser als Kunststoff, ist daher beispielsweise beim Einsatz in Warmhaltebehältern die erste Wahl.
- Auch sonst lässt sich das Material in einem weiten Temperaturbereich einsetzen, von der Eistheke bis zum Konvektionsofen.
- Die Behälter lassen sich am Ende ihres Lebenszyklus vollständig recyceln.
Was zu beachten ist:
- GN-Behälter aus Edelstahl sind anfällig für Dellen, etwa bei Stürzen. Das wiederum kann zu Lasten der Langlebigkeit gehen.
- Sie sind nicht für den Einsatz in Mikrowellen geeignet.
- Gerade wenn eine große Zahl von Edelstahlbehältern transportiert werden soll, macht sich das Gewicht bemerkbar.
GN-Behälter aus Kunststoff
Gastronorm-Behälter aus Kunststoff sind hingegen echte Leichtgewichte. Das verbessert das Handling, etwa beim Catering von Großveranstaltungen. In transparenter Ausführung gewähren sie auch im verschlossenen Zustand freien Blick auf ihren Inhalt.
Weitere Vorzüge:
- Beulen und Dellen sind bei GN-Behältern aus Kunststoff kein Thema.
- Sie isolieren länger als Edelstahl-Behälter, zeigen ihre Vorzüge somit bei Aufgaben rund ums Kühlhalten.
Was zu beachten ist:
- Kunststoff-Behälter bekommen schneller Risse oder Kratzer, in denen sich Bakterien ansiedeln können.
- Bei Kontakt mit Ölen oder Fetten können Verfärbungen entstehen, auch ein Farbverlust im Laufe der Nutzungsdauer ist möglich.
- Das geringe Eigengewicht macht sie bei hoher Beladung kippanfällig.
- Insgesamt sind GN-Behälter aus Kunststoff weniger langlebig.
- Herstellungsbedingt ist die Zahl an verfügbaren Formen geringer als bei den Behältern aus Edelstahl.
Die erstaunliche Vielfalt der GN-Behälter hört bei den verschiedenen Größen und Materialien noch nicht auf. Es lassen sich zudem auch noch vier grundlegende Varianten unterscheiden, neben der Standardausführung sind das:
GN-Behälter mit Bügelgriffen
Sie erleichtern gerade bei schwerem oder heißem Inhalt das Entnehmen und Tragen deutlich, es lassen sich sogar zwei Behälter gleichzeitig kippsicher bewegen.
- Speisen können spielend leicht umgefüllt werden.
- Die Behälter sind auch im befüllten Zustand stapelbar.
GN-Behälter mit Perforation
Die Lochung der Gastronorm-Behälter sorgt unter anderem für kürzeres Garen im Kombidämpfer und sorgt für eine schnellere Abkühlung nach dem Gebrauch.
Auch beim Abgießen von Speisen bewähren sich perforierte Gastronorm Behälter als praktisches Hilfsmittel.
Je nach Tiefe sind sie mit Bodenlochung oder mit Bodenlochung plus Seitenwandlochung erhältlich.
GN-Bleche
Sie kommen zum Einsatz, wenn Speisen attraktiv präsentiert werden sollen, zum Beispiel an einer Kochstation oder einem Büfett.
In der besonders robusten spezialgeglühten Variante machen sie sich auch bestens im Heißluftdämpfer.
Beim Braten und Backen soll alles schön knusprig werden? Dann bieten sich Granit-emaillierte GN-Bleche mit schwarzer Oberfläche an.
GN-Deckel – komfortabel und praktisch
Sie sind echte Klassiker in der Küche, verhindern das Austrocknen von Lebensmitteln durch eindringende Luft wie auch das Verderben durch Feuchtigkeit. Dank einer Griffmulde mit Griffsteg lassen sich Deckel ohne die Gefahr einer Verbrennung oder Verletzung anheben und wieder schließen.
Sonderformen mit Löffelaussparung oder Scharnier eigenen sich unter anderem für die Speisenausgabe, während besonders flache Deckel ohne Griffmulde ideal für Cook & Chill sind.
Schließlich gibt es auch noch Deckel mit Dichtung. Sie sind ein Segen für Cateringdienstleister, die damit selbst Suppen oder Soßen ganz entspannt zum Veranstaltungsort transportieren können.
Kocheinsätze für GN-Behälter – genial zum Garen!
Man könnte sie die kleinen Geschwister der perforierten GN-Behälter nennen: Kocheinsätze verfügen ebenfalls über Löcher, haben aber etwas geringer Maße als Gastronorm-Behälter, so dass sie sich ganz einfach in diese einhängen lassen. Aus einem ganz normalen Behälter wird so ein praktisches Küchentool zum Garen und Blanchieren von Gemüse im Kombidämpfer oder zum Abtropfen von Lebensmitteln.
Gastronorm-Zubehör: Kleine Teile mit großer Wirkung
Zum Schluss dieser Folge werfen wir noch einen Blick auf das Zubehör für Gastronorm-Behälter – teils unscheinbare Ergänzungen, die sich im Alltag der Profiküche als umso nützlicher erweisen.
Da sind zum einen die GN-Roste. Mit ihnen können Sie Schüsseln und Schalen, Teller und Tassen nicht nur gastronormgerecht lagern und transportieren, Sie lassen sich sogar zum Grillen verwenden!
Dank Einlege-Stegen lassen sich kleinere GN-Behälter mit wenigen Handgriffen auf die Größe 1/1 zusammensetzen, wie sie beispielsweise in Ausgabewagen oder Bain-Marie-Becken anzutreffen ist.
Einlege-Böden schließlich dienen als Abstandshalter zwischen Behälterboden und Lebensmittel. Ein typischer Anwendungsfall: Salat richtig abtropfen lassen.
So viel zur Theorie rund um die Gastronorm-Behälter. In der dritten Folge der Blogserie erleben wir die Küchenhelfer dann im Einsatz.
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